Baukonzept

Ökologisch und nachhaltig bauen – Kampf gegen die Erderwärmung

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 wird die Erderwärmung auf 1,5 Grad festgeschrieben. Der Bericht des Weltklimarats von 2018 macht klar, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden sollte, da schon bei 2 Grad Erwärmung die Folgen unkontrollierbar werden können.
Die Politik muss Weichen stellen, damit bis 2035 in Deutschland der jährliche Ausstoß von Treibgasen um 90 % gesenkt wird. Aber auch die Gesellschaft muss mitwirken, damit wir die Erde für die kommenden Generationen lebenswert erhalten.

Die Baugemeinschaft 49° Nord ist sich dieser Aufgabe bewusst und baut in mehrfacher Hinsicht ressourcensparend und klimaschonend.

Wir bauen ein KfW-Effizienzhaus 40 plus. 

photovoltaikFür diese energiesparende Bauweise gibt es pro Wohnungseinheit einen KfW-Kredit bis 120 000€. 25% der Darlehenssumme gibt es als Zuschuss für jede Wohnung von der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Unser Haus verbraucht fast 50 % weniger Energie, als das Gebäudeenergiegesetz (GEG) für Neubauten vorschreibt. Dabei geht es darum, wie viel Energie für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung des Gebäudes verbraucht werden. Auch setzt die Verordnung Grenzen, wenn es um den Energieverlust nach außen geht.

 Als „Plus-Haus“ erzeugt unser Haus mit einer Photovoltaikanlage Energie, die direkt für den Eigenverbrauch zur Verfügung steht. 

Stromspeicher

stromspeicherEine Batterie kann in den mittäglichen Spitzenstunden überschüssige Energie speichern, um sie in Stunden geringer Erzeugung und hohen Verbrauchs selbst zu nutzen anstatt sie ins öffentliche Netz einzuspeisen.

 

Dämmung und Wärmerückgewinnung

gut gedaemmtNatürlich wird unser Haus so gut gedämmt, dass nur wenig Energie verloren geht. Den geringen Heizbedarf decken wir über Strom ab und installieren Infrarot-Panels. Nur der darüber hinaus gehende Strombedarf wird aus dem öffentlichen Netz gedeckt, natürlich von einem Anbieter mit 100% zertifiziertem Ökostrom.
Weitere Komponenten sind eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

 

 

Mobilitätskonzept

e mobiltaetWir setzen auf Elektromobilität in Verbindung mit Car-Sharing, um die Zahl der PKWs zu verringern. In unserer Tiefgarage wird es Stellplätze für Elektroautos geben. Wir werden genügend Elektroladestationen einrichten. 
Muss man dafür den Netzanschluss verstärken? Diese Frage beantwortet Michael Grünert in seinem Fachartikel. Seine Analyse zeigt, dass durch intelligentes Lademanagement keine Verstärkung erforderlich ist.  Hier kann man die Studie nachlesen:
Elektromobilität ohne Netzverstärkung

 

Grauwasseranlage, um Wasser zu sparen

grauwasserKünftig wird nicht nur der CO2-Ausstoß limitiert und Energie eingespart werden müssen; infolge des Klimawandels besteht die Gefahr von Wassermangel. Daher bauen wir ein Grauwasseranlage in unser Haus ein. Die Grauwasseranlage sammelt das gering verschmutzte Abwasser aus Dusche, Badewanne und Waschbecken, das fäkalienfrei und nur gering bakteriell belastet ist. Die Grauwasseranlage reinigt das Abwasser, so dass es wieder nahezu Trinkwasserqualität hat. Das so aufbereitete Klarwasser kann für die Waschmaschine, die Toilettenspülung und für das Blumengießen etc. verwendet werden. Leider ist die KfW-Förderung für Grauwasser-Recycling eingestellt worden.
Wir suchen deshalb einen Sponsor für die Grauwasseranlage!!!

Natürlich stellen wir uns die Frage, ob wir uns diese Investitionen leisten können. Was uns motiviert, ist die Tatsache, dass wir für die nächsten Jahrzehnte bauen und unsere Investitionen gut angelegt sind. Wenn eine klimaneutrale Gesellschaft verwirklicht werden soll, muss das in den nächsten 20 Jahren passieren. Das ist eine moralische Verantwortung. Allerdings denken wir, dass die Politik unter dem Druck der Klimakrise stärker noch als bisher über ökonomische Anreize eine klimabewusste und umweltgerechte Lebensweise fördern wird. Vielleicht rentiert sich dann ja auch bald unsere Grauwasseranlage.

Lärmschutzkonzept

laermschutzWir werden in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens wohnen. Der Bebauungsplan verlangt deshalb eine besondere Aufmerksamkeit zu diesem Thema. Neben den
Anforderungen, die sich aus den äußeren Lärmquellen ergeben, werden wir bei der Wahl der Baukonstruktion auch den Lärmschutz innerhalb des Gebäudes, d. h. zwischen Wohnungen, als Beurteilungskriterium heranziehen.

 

Adaptierbarer Wohnflächenbedarf

TeilenEine Familie mit Kindern hat man einen anderen Platzbedarf als ohne Kinder. So ist der Wohnflächenbedarf über die Lebensphasen schwankend. Damit nicht benötiger Wohnraum wieder genutzt werden kann, sind die größten unserer Wohnungen teilbar. Sie fungieren entweder als große Familienwohnungen mit Kinderzimmern oder können in zwei kleinere Wohnungen aufgeteilt werden.

Gesundes und nachhaltiges Bauen

Wir wollen in unserem Haus eine ganzheitliche Wohlfühlatmosphäre schaffen, die auch unsere Gesundheit nachhaltig beeinflusst. Unser Baubiologe (ee concept, Darmstadt) wird uns daher bei der Erarbeitung und Umsetzung unseres Konzepts für schadstoffarmes Bauen unterstützen. Auch die weiteren Umweltwirkungen bei der Herstellung des Gebäudes sowie die Recyclingfähigkeit berücksichtigen wir bei der Wahl unserer Baustoffe. Zu diesem Thema haben wir einen Experten in unseren eigenen Reihen und werden diese Kriterien in die Entscheidungsfindung einbeziehen.

Wohnpsychologische Gestaltung

WohnpsychologieUnser Gebäude soll unsere Gemeinschaft architektonisch unterstützen und für jeden Einzelnen ein angenehmes Wohnumfeld bieten. Daher haben wir einen Wohnpsychologen (Institut für Wohn- und Architekturpsychologie, Graz) beauftragt, der die Wirkung von Architektur auf Einzelpersonen und Gruppen in der Planungsphase bewerten kann. Wir lassen unsere Architektenentwürfe von ihm begutachten, damit unsere gemeinschaftlichen Flächen und Räume die gewünschte Wirkung bestmöglich entfalten. Zudem soll ein Gleichgewicht aus individuellen Rückzugsräumen, halbprivaten Bereichen und gemeinsamen Räumen und Flächen geschaffen werden.

 

 

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